Die Wurzel von PANAX GINSENG, die als koreanischer oder asiatischer Ginseng bekannt ist, ist in ostasiatischen Ländern, darunter China, Korea und Japan, seit mehr als 2000 Jahren ein wertvolles und wichtiges Volksheilmittel. Panax leitet sich vom Wort „Allheilmittel“ ab, was ein Heilmittel für alle Krankheiten und eine Quelle der Langlebigkeit sowie körperlicher Stärke und Widerstandskraft bedeutet. 

GINSENG AUS SICHT DER CHINESISCHEN MEDIZIN

Um die gesundheitsbezogenen Behauptungen zu Ginseng zu verstehen, ist es hilfreich, einige Grundlagen der chinesischen Medizin zu kennen. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) legt den Schwerpunkt auf das Wohlbefinden des gesamten Körpers. Sie wird als Ergänzung (aber nicht als Ersatz) zur Schulmedizin angesehen.

Im Körper gibt es nach der traditionellen chinesischen Medizin Yin- und Yang-Energien. Yang ist das energetisierende Feuer im Körper und Yin ist die nährende Flüssigkeit.

Die beiden Energien sind miteinander verbunden und können sich gegenseitig nähren oder aufzehren. Behandlungen in der chinesischen Medizin zielen oft darauf ab, die Yin- und Yang-Energien im Körper auszugleichen. Ginseng kann beides beeinflussen.

Koreanischer oder asiatischer Ginseng (PANAX GINSENG) wird eher dem Yang zugeschrieben, was bedeutet, dass er einen Energieschub geben kann. Amerikanischer Ginseng wird als etwas mehr dem Yin zugeschrieben und hat eine beruhigende Wirkung.

Asiatischer Ginseng steigert die Energie und Vitalität. Das liegt daran, dass er das Qi (Chi) oder die Lebensenergie stärkt oder kräftigt. In der chinesischen Kräutermedizin nennt man den asiatischen Ginseng auch den „König der Kräuter“, weil er alle lebenswichtigen Organe stärkt.

Die Yang-steigernde Wirkung des asiatischen Ginseng kann helfen, die Aufmerksamkeit und Konzentration zu schärfen. Eine Studie mit Menschen, die koreanischen roten Ginseng einnahmen, stellte eine mögliche Verbesserung der kognitiven Funktion fest. [1]

Die belebende Wirkung des asiatischen Ginsengs kann die Durchblutung fördern und die Herzgesundheit verbessern. Forscher untersuchen seit langem den potenziellen Nutzen des Krauts bei der Behandlung von Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck (Hypertonie) und  der Herz-Kreislauf-Funktion.

Studienergebnisse deuten darauf hin, dass das Kraut Potenzial hat, die Herzgesundheit zu stärken, die Wirkung ist jedoch nicht klar verstanden oder bestätigt. [2]

Die traditionelle chinesische Medizin bringt Ginseng mit einer verbesserten Milz- und Magenfunktion sowie einer verbesserten Verdauung in Verbindung.

Der Zusammenhang zwischen Ginseng und einer verbesserten Funktion des Immunsystems ist seit langem gut dokumentiert. Die Qi-tonisierende Wirkung stärkt die Fähigkeit, Krankheiten abzuwehren. [3]

Asiatischer Ginseng hat eine stärkere Wirkung auf das Immunsystem als amerikanischer Ginseng. Untersuchungen zeigen, dass die Einnahme beider Ginseng-Arten das Risiko einer Erkältung verringern kann. Wenn man sich erkältet, kann diese Erkältung kürzer und weniger schwerwiegend sein. [4]

Ginseng kann auch die Lunge stärken und kräftigen. Das kann für Menschen mit Husten oder Asthma von Vorteil sein. [5]

GINSENG IN DER MODERNEN WISSENSCHAFT UND MEDIZIN

Einige Hinweise deuten darauf hin, dass Ginseng den Cholesterinspiegel senken kann, der zu Arteriosklerose oder Plaquebildung in den Arterien beiträgt. Arteriosklerose erhöht das Risiko einer koronaren Herzkrankheit (KHK) und eines Herzinfarkts.

Eine 2016 veröffentlichte Studie ergab, dass Ginseng bei Menschen mit Typ-2-Diabetes hilft, Triglyceride (Blutfette), Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin („schlechtes“ Cholesterin) zu senken. Die Einnahme von Ginseng hatte keinen Einfluss auf den HDL-Cholesterinspiegel („gutes“ Cholesterin). [6]

Eine im Jahr 2022 veröffentlichte Studie ergab, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes oder Prädiabetes den Gesamtcholesterinspiegel und das LDL-Cholesterin senkten, wenn sie mindestens 2 Gramm asiatischen Ginseng pro Tag einnahmen. [7]

Untersuchungen haben gezeigt, dass asiatischer Ginseng den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern senken kann. Eine 2016 veröffentlichte Studie ergab, dass Ginseng Menschen mit Typ-2-Diabetes dabei half , ihren Nüchternglukosespiegel zu verbessern. [6]

Diese Forschung ist vielversprechend, aber es sind weitere Studien erforderlich, um zu zeigen, wie gut Ginseng den Blutzuckerspiegel beeinflusst. 

Ginseng ist ein Adaptogen oder eine natürliche Substanz, die bei der Stressbewältigung helfen soll. [8]

Die Pflanze verfügt außerdem über antioxidative Eigenschaften, sogenannte Ginsenoside, die Entzündungen und oxidativen Stress, die Zellen schädigen, reduzieren können. [9]

Dank dieser Eigenschaften kann Ginseng Entzündungen im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen lindern. 

Ginseng scheint in Labortests stimulierende Eigenschaften zu haben. Die Pflanze kann das Nervensystem stimulieren und dafür sorgen, dass man sich wacher und energiegeladener fühlt. [10]

Die vorliegende Forschung konzentriert sich auch auf Teilnehmer, die aufgrund von Krebs oder anderen Erkrankungen unter Müdigkeit leiden. [11] 

Ginseng wird oft als alternative Therapie zur Behandlung und Vorbeugung von Erkältungen und Grippe empfohlen. Untersuchungen haben ergeben, dass die Wurzel des asiatischen Ginseng antibakterielle und antivirale Eigenschaften hat. [12]

Eine im Jahr 2021 veröffentlichte Studie mit 100 gesunden Erwachsenen ergab, dass die tägliche Einnahme von 2 g asiatischem Ginseng über acht Wochen hinweg dazu beitrug, den Immunzellspiegel zu erhöhen. [13]

Eine im Jahr 2020 veröffentlichte Übersichtsarbeit, die zehn klinische Studien mit amerikanischem und asiatischem Ginseng umfasste, ergab, dass die Pflanze bei der Behandlung und Vorbeugung saisonaler Atemwegsinfektionen hilft. [14]

UNSER FAZIT

Eingangs wurde die Frage gestellt: „Klingt fast zu schön, um wahr zu sein, oder?“

Tatsächlich werden viele aus der chinesischen Medizin bekannte Einsatzgebiete, auch durch moderne Studien und Arbeiten, gestützt.

Insgesamt scheint PANAX GINSENG tatsächlich sehr viel Potenzial zu haben und das bei den unterschiedlichsten Erkrankungen und Leiden.

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Studien:

[1] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3659585/

[2] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3659571/

[3] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3659612/

[4] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3136130/

[5] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8271507/

[6] https://journals.lww.com/md-journal/fulltext/2016/02090/the_efficacy_of_ginseng_related_therapies_in_type.21.aspx

[7] https://www.mdpi.com/2072-6643/14/12/2401

[8] https://www.nccih.nih.gov/health/asian-ginseng

[9] https://www.mdpi.com/2072-6643/11/5/1041

[10] https://jkms.org/DOIx.php?id=10.3346/jkms.2016.31.12.1879

[11] https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/01635581.2020.1795691

[12] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1226845320301391?via%3Dihub

[13] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1226845320301329?via%3Dihub