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Achtsamkeit - Ein spannender Weg zu mehr Präsenz und innerem Frieden

In unserer schnelllebigen, leistungsorientierten Welt ist es leicht, den Kontakt zu uns selbst und unserer Umgebung zu verlieren. Eine einfache Ausrichtung lädt uns ein, innezuhalten, durchzuatmen und zur Einfachheit des Augenblicks zurückzukehren: Achtsamkeit.

Was ist Achtsamkeit eigentlich genau?

Achtsamkeit in ihrer einfachsten Form zu definieren, heißt, sie als die Qualität des Gewahrseins zu verstehen, die es uns ermöglicht, ganz im gegenwärtigen Moment präsent zu sein – ohne Urteil oder Widerstand.

Der Geist ist immer auf etwas aufmerksam. Oft richtet sich seine Aufmerksamkeit auf Erinnerungen oder eine vorgestellte Zukunft, verstrickt in Geschichten, Sorgen oder Wünsche. Dabei verlässt er die Unmittelbarkeit des Lebens, den Reichtum dessen, was gerade geschieht. Der Körper handelt, aber der Geist ist woanders.

Thich Nhat Hanh, der geliebte vietnamesische Zen-Meister, bietet eine Definition von Achtsamkeit an:

„Das Gegenteil von Vergesslichkeit ist Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet, dass du wirklich da bist, mit Körper und Geist vereint. Wenn dein Geist bei deinem Körper ist, bist du gut im Hier und Jetzt verankert. Du bist vollständig lebendig.“ [1]

Die Wurzeln der Achtsamkeit: Eine kontemplative Praxis

Achtsamkeit hat ihre Wurzeln in alten kontemplativen Traditionen, vor allem im Buddhismus, wo sie im Pali „sati“ genannt wird – eine grundlegende Qualität des Geistes, die Gewahrsein, Aufmerksamkeit und das Erinnern zu beobachten bedeutet. [2]

Im Kern ist Achtsamkeit eine kontemplative Praxis – eine Art, sich nach innen zu wenden, um die Natur des Geistes zu beobachten und das Leben mit mehr Klarheit und Intimität zu erfahren. Das bedeutet, achtsam und sanft zu beobachten, was im Moment geschieht. Nicht nur an der Oberfläche, sondern in den feinen Schichten: dem Atem, den Emotionen, Gedanken, Empfindungen und Bewusstseinszuständen.

Mehr als Stressbewältigung: Eine neue Art des Sehens

Durch diese kontemplative Linse wird Achtsamkeit mehr als nur ein Mittel zur Stressbewältigung – sie wird zu einer Art des Sehens. Einer Art, der Realität mit Offenheit zu begegnen, ohne Urteil, ohne Widerstand und ohne das Bedürfnis, sie zu verändern oder ihr zu entkommen.

Obwohl spirituellen Ursprungs, wurde Achtsamkeit in den letzten Jahrzehnten in säkulare Kontexte übertragen, vor allem durch die Arbeit von Persönlichkeiten wie Thich Nhat Hanh und Jon Kabat-Zinn. [3][4] Diese Verbindung aus alter Weisheit und moderner Wissenschaft hat dazu beigetragen, dass Achtsamkeit heute in der zeitgenössischen Gesundheitsversorgung und Psychologie als anerkannter Ansatz für Wohlbefinden gilt.

Die Vorteile der Achtsamkeit verstehen

Die moderne Wissenschaft bestätigt zunehmend, was kontemplative Traditionen seit Langem wissen: Achtsamkeit unterstützt das emotionale, körperliche und mentale Wohlbefinden.

Achtsamkeit lehrt uns, unseren Gedanken und Emotionen mit Bewusstheit und Mitgefühl zu begegnen. Regelmäßige Praxis reduziert Grübeln, Überdenken und emotionale Reaktivität. Sie fördert Selbstwahrnehmung, kultiviert Mitgefühl und verbessert unsere Fähigkeit zur Emotionsregulation. Viele Menschen berichten auch von besserem Schlaf, gesteigerter Resilienz und einer spürbaren Verringerung von Symptomen wie Angst, Depression, Erschöpfung und Burnout. [6][7]

Eine bahnbrechende Harvard-Studie aus dem Jahr 2011 zeigte, dass Achtsamkeitsmeditation tatsächlich die Struktur des Gehirns verändern kann, insbesondere durch eine Zunahme der grauen Substanz in Bereichen, die mit Lernen, Gedächtnis und emotionaler Regulation zusammenhängen. [8] Diese Veränderungen spiegeln die tiefgreifende Anpassung wider, die Achtsamkeit in der Art und Weise bewirkt, wie wir das Leben wahrnehmen und darauf reagieren.

Gesundheitliche Vorteile auf körperlicher Ebene

Die Vorteile der Achtsamkeit erstrecken sich auch auf den Körper. Sie hilft, den Blutdruck zu senken, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken. [9] Indem sie das Nervensystem in einen Zustand der Ruhe versetzt, unterstützt Achtsamkeit die natürliche Fähigkeit des Körpers, sich auszuruhen, zu regenerieren und zu heilen.

Eines der bekanntesten Programme in diesem Bereich ist die Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) – ein 8-wöchiger Kurs, der Meditation und sanfte Bewegungen kombiniert. Entwickelt von Jon Kabat-Zinn, wurde MBSR umfassend erforscht und hilft Menschen, mit chronischen Krankheiten, Schmerzen und stressbedingten Zuständen umzugehen. [5]

Zahlreiche klinische Studien zeigen, dass sich die Lebensqualität verbessert und psychische sowie körperliche Belastungen abnehmen. Dies ist besonders hilfreich für Menschen mit stressbedingten chronischen Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, Hormonstörungen und anderen Autoimmunerkrankungen.

Der Umgang mit Schmerz und Leid durch Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet nicht, dem Unbehagen körperlicher oder seelischer Leiden zu entkommen, sondern zu lernen, damit zu sein – sanft und ohne Urteil. Jack Kornfield sagt: „Mit Achtsamkeit können wir erkennen, wie wir zu unserem Leid beigetragen haben, und eine mitfühlende Antwort finden.“ Indem wir Schmerz mit Präsenz statt Widerstand begegnen, mildern wir unser inneres Erleben, wodurch sich der Schmerz auf natürliche Weise auflösen kann. Mit der Zeit verändert dieses sanfte Gewahrsein unsere Beziehung zu Schmerz, Krankheit und emotionalen Wunden.

Statt uns unter Druck zu setzen, nach einem festen Zeitplan zu heilen, ermutigt uns Achtsamkeit, auf die Weisheit des Körpers zu hören, bei Bedarf zu ruhen und dem natürlichen Tempo des Prozesses zu vertrauen. Vielleicht verschwinden unsere Wunden nicht vollständig, aber Achtsamkeit lehrt uns, sie liebevoll zu halten. Dadurch entsteht Raum für Resilienz, Integration und inneren Frieden.

Techniken zur Achtsamkeitspraxis im Alltag

Um unsere Achtsamkeit zu stärken, stehen uns verschiedene Achtsamkeitsübungen und Achtsamkeitstechniken zur Verfügung. Obwohl die Grundlage stets Präsenz und Gewahrsein ist, kannst du den Stil wählen, der deinem Wesen und Lebensstil entspricht.

Achtsames Atmen - Die Kraft des Atems entdecken

Dies ist die Grundlage jeder Achtsamkeitspraxis und gleichzeitig wunderschön einfach. Einfach atmen – und beobachten. Beobachte das Einatmen, beobachte das Ausatmen. Du kannst innerlich sagen: „Einatmend weiß ich, dass ich einatme. Ausatmend weiß ich, dass ich ausatme.“ Dies verankert deine Aufmerksamkeit. Du musst dein Atemmuster nicht verändern – lass es einfach so sein, wie es ist.

Body Scan - Den Körper mit Aufmerksamkeit durchwandern

Lenke deine Aufmerksamkeit sanft auf verschiedene Körperbereiche, beginnend bei den Füßen und nach oben wandernd. Nimm Empfindungen wahr – Spannung, Entspannung, Schmerz, Taubheit, Wärme etc. – ohne Urteil. Dies ist eine der erdendsten Achtsamkeitsübungen und hilft dir, Körper und Geist wieder zu verbinden.

Achtsames Gehen - Meditation in Bewegung

Richte deine volle Aufmerksamkeit auf die Empfindungen des Gehens: jeden Schritt, den Kontakt der Füße mit dem Boden, die Bewegung der Beine. Eine einfache Handlung wird zu einer meditativen, erdenden Erfahrung, die den Geist beruhigt.

Achtsames Teetrinken - Genuss als Meditation

Wenn du Tee trinkst, widme dich ganz dieser Erfahrung. Beobachte, wie sich der Dampf bewegt, wie er sich auf der Haut anfühlt, rieche das Aroma, spüre die Temperatur, koste den Geschmack. Nimm dir Zeit, eine intime Beziehung zu deiner Tasse und allem, was sie bietet, aufzubauen.

Emotionen beobachten - Raum für Gefühl und Loslassen

Beobachte Emotionen, sobald sie auftauchen – ohne sie als gut oder schlecht zu bewerten. Oft leiden wir unter Emotionen, weil wir ihnen eine Geschichte anhängen und sie durch Gedanken verstärken. Wenn wir unsere Bewertungen loslassen, können wir neugierig auf die Erfahrung sein und die Emotion schneller vorbeiziehen lassen. Diese Praxis fördert emotionale Resilienz und schafft Raum zwischen Reiz und Reaktion.

Diese Übungen laden uns ein, die Schönheit des Alltäglichen wiederzuentdecken. Wenn der Geist abschweift, nimm einfach wahr, dass er abgeschweift ist. Sei nicht streng mit dir. Bringe deine Aufmerksamkeit sanft zurück zum Objekt deiner Achtsamkeit. Bei jeder Praxis ist nicht zu urteilen entscheidend. Und wenn du doch urteilst – nimm auch das einfach wahr. Achtsamkeit ist kein Perfektionismus – sie ist Präsenz.

Für eine weitere Ausarbeitung der Übungen bietet Thich Nhat Hanh einen wunderschönen Artikel über die 5 Schritte zur Achtsamkeit. [1]

Achtsamkeit in den Alltag integrieren

Diese Achtsamkeitsübungen sind nur ein Mittel zum Zweck. Die Tiefe und Schönheit der Achtsamkeit entfaltet sich, wenn sie zur grundlegenden Qualität wird, mit der wir jedem Moment begegnen. Ob wir essen, Auto fahren, mit einem geliebten Menschen sprechen, in der Natur wandern oder bei der Arbeit sitzen – in jedem Moment liegt die Chance, achtsam zu sein.

Achtsamkeit in den Alltag zu bringen geschieht durch Intention, Sanftheit und Beständigkeit. Beim Essen können wir langsamer werden und jeden Bissen wirklich schmecken, die Texturen und Aromen wahrnehmen. In Gesprächen bedeutet Achtsamkeit, mit voller Präsenz zuzuhören – nicht sofort antworten zu wollen, sondern Raum für echte Verbindung zu lassen. Selbst alltägliche Tätigkeiten wie Abwaschen oder Wäsche zusammenlegen können mit voller Aufmerksamkeit ausgeführt werden. Eine Art von Intimität entsteht, bei der auch diese gewöhnlichen Aufgaben nährend und wohltuend werden.

Identifiziere tägliche „Anker“, bei denen du etwas Einfaches tust, wie Zähneputzen oder Geschirrspülen. Nutze diese Momente, um zum Atem, zu den Sinnen und ins Jetzt zurückzukehren.

Die Rückkehr zur Freude des gegenwärtigen Augenblicks

Wenn wir in dieser Weise achtsam werden, geschieht etwas Tiefgreifendes: Die einfachen Freuden des Lebens werden zur erfüllendsten Erfahrung. Weil sie jede Faser unseres Seins durchdringen. Unser Geist und Körper sind vollständig in die Erfahrung eingebunden. Wir erkennen, dass das natürliche und angeborene Wesen des Lebens Freude ist. Wir müssen uns nur dessen bewusst sein.

Wie Thich Nhat Hanh uns einmal wieder erinnert:

„Wenn dein Geist bei deinem Körper ist, bist du im gegenwärtigen Moment verankert. Dann kannst du die vielen Bedingungen des Glücks erkennen, die in dir und um dich herum vorhanden sind – und das Glück kommt ganz von selbst.“ [1]

Fazit: Achtsamkeit als Weg zu einem ausgeglichenen Leben

In einer Welt, die uns oft in tausend Richtungen zieht, verankert uns Achtsamkeit an dem einen Ort, an dem das Leben wirklich geschieht: dem Moment.

Sie ist eine Lebensweise, die uns einlädt, die Lebendigkeit dieses wundersamen Augenblicks zu bezeugen. Das ganze Angebot des Lebens wahrzunehmen. Achtsamkeit zu definieren heißt nicht nur, sie intellektuell zu verstehen, sondern sie zu verkörpern. Den Tee zu schmecken, die Brise zu spüren, die Blumen zu riechen und das Lachen geliebter Menschen zu hören – als ob es das erste Mal wäre.

Es ist eine Freude, sich der Feinheiten unserer Sinne bewusst zu sein, und ganz natürlich werden innere Freude, Frieden und Präsenz zu einem Grundton, der alles trägt, was wir tun.

Also atme tief durch und schau dich um – die gewöhnliche Schönheit ist bereits da. Du bist schon hier.

Studien und Quellen

  1. 5 Steps to Mindfulness by Thich Nhat Hanh https://uhs.berkeley.edu/sites/default/files/article_-_five_steps_to_mindfulness.pdf
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Sati_%28Buddhismus%29
  3. Hanh, T. N. (1975). The Miracle of Mindfulness: An Introduction to the Practice of Meditation. Beacon Press.
  4. Kabat-Zinn, J. (1990). Full Catastrophe Living: Using the Wisdom of Your Body and Mind to Face Stress, Pain, and Illness. Delacorte.
  5. Kabat-Zinn, J. (1994). Wherever You Go, There You Are: Mindfulness Meditation in Everyday Life. Hyperion.
  6. Lizabeth Roemer, Sarah Krill Williston, Laura Grace Rollins, Mindfulness and emotion regulation, Current Opinion in Psychology, Volume 3, 2015, Pages 52–57, ISSN 2352-250X.
  7. Mamede A, Merkelbach I, Noordzij G, Denktas S. Mindfulness as a Protective Factor Against Depression, Anxiety and Psychological Distress During the COVID-19 Pandemic: Emotion Regulation and Insomnia Symptoms as Mediators. Front Psychol. 2022 Apr 1;13:820959. doi: 10.3389/fpsyg.2022.820959. PMID: 35432084; PMCID: PMC9010863.
  8. Holzel, B. K., Carmody, J., Vangel, M., Congleton, C., Yerramsetti, S. M., Gard, T., & Lazar, S. W. (2011). Mindfulness practice leads to increases in regional brain gray matter density. Psychiatry Research: Neuroimaging, 191(1), 36–43.
  9. American Psychological Association. (2012). Mindfulness meditation: A research-proven way to reduce stress.

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